Überraschender Außenseitersieg: Hemelingen holt den Bremen-Pokal

Endspiel im Bremen-Pokal: SV Hemelingen besiegt den Bremer SV mit 1:0

Die Mannschaft der SV Hemelingen feiert die Pokalsensation gegen den Bremer SV. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Über 2.000 Fans sahen in Oberneuland ein zähes und teils hitziges Endspiel zwischen der SV Hemelingen und dem Bremer SV – mit freudigem Ausgang zugunsten des Fünftligisten.

Hemelingens Trainer-Duo Feyhat und Günter Tuncel jubeln
Feyhat und Günter Tuncel (r.) trainieren die SV Hemelingen schon seit 13 Jahren. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Das Double der SV Hemelingen ist perfekt! Erst Meister in der Bremenliga, nun Landespokalsieger: Die Mannschaft von Trainer-Duo Günter und Feyhat Tuncel hat ihre starke Saison mit einem weiteren Titel gekrönt. Den entscheidenden Treffer im Stadtduell mit dem favorisierten Regionalligisten erzielte Hemelingens Clinton Helmdach.

"Wir haben keinen Angsthasenfußball gespielt, sondern mutig nach vorne – und deshalb verdient gewonnen", freute sich Trainer Feyhat Tuncel nach Abpfiff.

Der Double-Sieg hat eine ganz besondere Bedeutung für ihn: "Die Tränen in den Augen zeigen die Emotionalität. Wir haben das geschafft, was keiner in Hemelingen je geschafft hat."

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    Erst Meister der Bremenliga, nun Landespokalsieger: Das Team von Trainer-Duo Günter und Feyhat Tuncel hat ihre starke Saison mit einem weiteren Titel gekrönt.

Helmdach schlägt eiskalt zu

Clinton Helmdach von der SV Hemelingen bejubelt sein Tor gegen den Bremer SV
Hemelingens Clinton Helmdach erzielt im Spiel gegen den Bremer SV das goldene Tor des Tages. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Der BSV drückte von Beginn an, doch wie aus dem nichts ging der Außenseiter in Führung. Hemelingens Leonardo Cristescu passte den Ball vom linken Flügel ins Zentrum, wo Abdula Genaev den Ball unter Kontrolle brachte und an den lauernden Clinton Helmdach weiterleitete. Dessen Direktabnahme schlug flach im kurzen Eck ein (10.).

Wenige Minuten später hatte die SVH sogar die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen – doch Cristescu verfehlte das leere BSV-Tor um etwa einen Meter (17.).

Es war für mich ein geiles Gefühl, den Eisbrecher zu spielen.

Hemelingens Finaltorschütze Clinton Helmdach

Die Mannschaft von BSV-Trainer Sebastian Kmiec wirkte zunächst perplex über den Gegentreffer, bekam im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber wieder einen besseren Zugriff aufs Spiel. Die großen Gelegenheiten sprangen für die Waller aber nicht heraus. Ein Klassenunterschied war in der ersten Halbzeit nicht zu erkennen.

Bremer SV rennt kontinuierlich an

Aus der Pause kam die Mannschaft von BSV-Trainer Sebastian Kmiec mit mehr Zugkraft, aber der schnelle Ausgleich blieb dem Bremer SV verwehrt. Auch weil Serkan Dursun den Ball aus sieben Metern über das Tor knallte (49.) und Muzaffer Demirgenci einen Kopfball neben den Kasten setzte (56.).

Der BSV wirkte wacher als in Durchgang eins, drückte das diszipliniert verteidigende Team aus Hemelingen tief in die eigene Hälfte. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor: Der Bremer SV lief an, die SVH rührte Beton an – und brachte den Sieg über die Zeit.

Das ein oder andere Bierchen wird fließen.

Hemelingens Trainer Feyhat Tuncel nach dem Pokalsieg

Dank des Sieges werden die Hemelinger in der kommenden Spielzeit an der ersten Runde des DFB-Pokals teilnehmen. Verbunden ist diese Qualifikation mit einem Geldsegen von 200.000 Euro.

Ungewissheit bei beiden Mannschaften

Viel Zeit zum Feiern haben die Hemelinger aber nicht. Am Mittwoch treten sie in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord bei Altona 93 an. Weiter geht es dann zu Hause gegen den FSV Schöningen (1. Juni) und auf neutralem Grund in Hamburg gegen den Heider SV (4. Juni). Bei erfolgreichem Abschneiden steigt der Verein in die Regionalliga auf.

Ebenfalls ungewiss ist, in welcher Liga der Bremer SV in der kommenden Saison spielen wird. Die abgelaufene Regionalliga Nord beendeten die Bremer auf dem viertletzten Platz. Der Klassenerhalt kommt aber nur dann zustande, wenn der Regionalliga-Nord-Meister Havelse im Duell mit Lokomotive Leipzig den Aufstieg in die 3. Liga klar macht. Verliert Havelse, bleibt der Klub in der Liga und der Bremer SV müsste in der Folge runter in die Bremenliga.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 25. Mai 2025, 19:30 Uhr

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